Im Testzentrum Tragstrukturen in Hannover können Trag- und Gründungskonstruktionen (XL Monopiles, Suction Buckets oder Jackets mit Pfahlgründungen) sowie deren Komponenten im Maßstab 1:10 - 1:3,5 experimentell getestet, Designs und Bauverfahrenstechniken (schlagende oder Vibrationsrammungen) validiert und optimiert werden. Dafür stehen eine Grundbauversuchsgrube und ein Spannfeld mit Testfeld für Grouted Joints sowie Widerlagerwänden bereit.
Außerdem ist die beschleunigte Lebensdauerprüfung von Komponenten wie Schrauben, Schweißverbindungen oder Lagern möglich. Ergänzend können vor Ort Speziallabore für Materialprüfungen an Stahl, Beton und Faserverbundwerkstoffen sowie geotechnische Untersuchungen eingebunden werden.
Klar definierte Testbedingungen bis zur Extremlast gewährleisten reproduzierbare Ergebnisse, die Antworten auf komplexe Fragestellungen liefern. Im Zusammenspiel von Strukturmodellen, numerischen Berechnungen und großmaßstäblichen Experimenten können On- und Offshore-Windenergieanlagen im Hinblick auf höhere Anlagenverfügbarkeit und Kosteneffizienz weiterentwickelt und Simulationsmodelle validiert werden.
Das dynamische Verhalten sowie Ermüdungsverhalten von Strukturen unter den Dauerbeanspruchungen von Wellen, Wind und Anlagenbetrieb wird im „Zeitraffer“ untersucht – nach drei bis vier Monaten liegen belastbare Ergebnisse vor. Optimierungsansätze und Systemreserven können somit zeiteffizient identifiziert und erschlossen werden. Auch umweltverträgliche Bauverfahrenstechniken lassen sich dort systematisch untersuchen.
Geotechnische Beratungsleistungen zu Onshore- und Offshore-Bauwerken sind für die Herstellung von Gründungen essentiell – sowohl für die Entwicklung von Designs, als auch für die Auswahl eines Installationsverfahrens für den jeweiligen Standort. Numerische Berechnungen bzw. Simulationen stellen die Basis für die experimentelle Versuchsplanung dar und sichern darüber hinaus Untersuchungen der Struktur-Boden-Interaktion von Tragstrukturen und Gründungen ab.
Das Testzentrum ist eine Einrichtung der Leibniz Universität Hannover und ForWind. Das Fraunhofer IWES Nordwest ist Hauptnutzer dieser Einrichtung.